Thomas Rieke ist Kandidat für die Europawahl
Grüße, Wahlen, Emotionen. Im Kurhaus Bernburg beriet der SPD-Landesparteitag und schickt für Sachsen-Anhalt Thomas Rieke in den Europawahlkampf.
Ein fester Händedruck und eine herzliche Umarmung zweier Kandidaten, von denen nur einer gewinnen konnte. Das war vielleicht DAS Bild des gestrigen Parteitages in Bernburg, der den Kandidaten der SPD Sachsen-Anhalt für die Europawahl zu bestimmen hatte. Am Ende machte Thomas Rieke (50) aus Magdeburg das Rennen gegen den Hallenser Lukas Kiehne (27). Man könnte auch sagen Erfahrung schlug Jugend mit 20 Stimmen Unterschied. Zuvor hatten beide Kandidaten noch einmal in Reden um die Gunst der Delegierten im Bernburger Kurhaus geworben.
Seit April waren beide in den Ortsvereinen und Kreisverbänden unterwegs, für sich und ihre Vorstellungen von sachsen-anhaltinischer Europapolitik zu werben. Das taten beide auch am Parteitag überzeugend. Den Ausschlag für Rieke gab wohl dann dessen Erfahrung. Als mehrjähriger Wirtschaftsreferent in der Landesvertretung Sachsen-Anhalts beim Bund und Vorsitzender der Europa-Union Deutschland kennt er die Strukturen und weiß, wie das politische Geschäft in Brüssel läuft. Kiehne hat als Referent für Europaangelegenheiten in der SPD-Landtagsfraktion das theoretische Rüstzeug. Beide hatten sich zuvor darauf verständigt, dass der jeweils Unterlegene als Ersatzkandidat bereit steht. Dem erteilte der Parteitag dann auch das Votum.
Neben dem Wahlprozedere und Grußworten ging es in Bernburg natürlich auch politisch zu. Die drei Delegierten aus unserem Ortsverein (Annette Eschner, Dieter Bloch, Reiner Eckel) erlebten dabei eine belebende, zum Teil emotioanale Debatte, vor allem als es um die Migrationspolitik ging. Wie derzeit in der öffentlichen, zeigte sich in der Diskussion auf diesem Parteitag, wie aufgeladen gerade dieses Thema ist. Unter diesen Umständen traf der Parteitag eine weise Entscheidung: Mit der beschlossenen Verweisung beider Anträge an den Landesverband steht der nun vor der Aufgabe, einen mehrheitsfähigen Beschluss vorzulegen, der vorhandene Unschärfen präzisiert und die SPD-Positionen in der Migrationspolitik unmissverständlich deutlich macht. Das ist gerade vor den Europawahlen im Juni wichtig.
IMPRESSIONEN