„Es müssten jedem Schauer über den Rücken gehen“
Ein Kommentar zu
von Reiner Eckel
Oben genannter Beitrag vom 6.2. findet auf Facebook Kommentare, die nicht unkommentiert bleiben dürfen. Dass sich ein Liberaler von Rechten zum Ministerpräsidenten machen lässt – Alles halb so wild? Kein Tabubruch? So ist das eben und wer dagegen etwas hat, der sei ein Feind der Demokratie?
Dabei sollte man wissen, mit wem man es zu tun hat. Um etwas zur Erhellung beizutragen hier einige Zitate. Es sind O-Töne von Björn Höcke, also jenem Mann, welcher der Thüringer AfD vorsteht und maßgeblich am Eklat im Landtag mitwirkte:
(Aus „Nie zweimal in denselben Fluss“, erschienen 2018):
„Neben dem Schutz unserer nationalen und europäischen Außengrenzen wird ein groß angelegtes Remigrationsprojekt notwendig sein.“
Damit das gelingt brauche es „eine wohltemperierte Grausamkeit..“
(Aus „Nie zweimal in denselben Fluss“, erschienen 2018):
„Eine neue politische Führung ist den Interessen der autochthonen Bevölkerung verpflichtet und muss aller Voraussicht nach Maßnahmen ergreifen, die ihrem eigentlichen moralischen Empfinden zuwiderlaufen.“
In der Schrift beschwört Höcke das Ende von „Parteiengeist“ und „Parteienherrschaft“. Es brauche eine „..politische Elite, die unsere Volksgeister wieder weckt“ sowie „eine starke Persönlichkeit und eine feste Hand an langer Leine.“
Dresden, Januar 2017:
„Wir Deutschen – und ich rede jetzt nicht von euch Patrioten, die sich hier heute versammelt haben –, wir Deutschen, also unser Volk, sind das einzige Volk der Welt, das sich ein Denkmal der Schande in das Herz seiner Hauptstadt gepflanzt hat.“
Höcke bezieht sich hier auf das Holocaustdenkmal in Berlin und sagt in der Rede weiter, mit dem Denkmal werde „die Geschichte, die deutsche Geschichte, mies und lächerlich gemacht….“ Zur Erinnerung: dieses Denkmal erinnert an die industrielle Massenvernichtung der jüdischen Bevölkerung. Der ganze Satz des Geschichtslehrers Björn Höcke liest sich dann so: „Anstatt unsere Schüler in den Schulen mit dieser Geschichte in Berührung zu bringen, wird die Geschichte, die deutsche Geschichte, mies und lächerlich gemacht. So kann es und darf es nicht weitergehen!“
Es gäbe noch viel mehr solcher und ähnlicher Verlautbarungen aus den Reihen der AfD, doch allein diese sprechen für sich. Sie zeigen klar, weshalb es mit der AfD keine Zusammenarbeit geben darf, egal auf welcher Ebene.
P.S.: Eigentlich müsste jedem Demokraten ein Schauer über den Rücken gehen, wenn in Thüringen eine AfD mit einem Björn Höcke, den ich sogar durch Gerichtsbescheid einen Faschisten nennen darf, jemandem ins MP-Amt verhilft, dessen Partei gerade mal mit 75 Stimmen die 5 % Hürde nahm. (…) Macht euch die Mühe und hört den Höckes und Gaulands zu, welche Wörter sie wählen, schaut, was sie schreiben, welche Ziele sie haben – sie wollen ein anderes Deutschland.
Sie wollen ein Deutschland, das nicht das meine ist.