… das dachten wir uns auch
Kurz vor 10 Uhr trügt noch der Schein, als wollten heute weniger Menschen kommen als sonst. Beim DGB wird nach dem Stand- und Bühnenaufbau gefrühstückt, die einladenden Liegestühle sind noch leer. „Sommer-Sonne-Solidarität“ steht darauf. Passend zum heutigen Motto „Ungebrochen solidarisch“. Es kamen dann doch viele.
Krachend voll wurde es wieder auf dem Platz der Deutschen Einheit. Eigentlich wie immer, wenn der DGB Halle-Dessau und der Kreisverband Burgenlandkreis einladen. Es ist 1. Mai, hierzulande ein Tag mit einer langen Tradition. Die heißt schlicht „raus aus der Bude, hin zum Markt, wo sich die Menschen treffen“.
Für den SPD Ortsverein ist der 1. Mai ein Muss. Also bauten wir als Ortsverein auch in diesem Jahr den Stand auf mit Informationen und diesen und jenen kleinen Zugaben. Einmal wieder direkt mit Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch kommen und ungezwungen Meinungen tauschen, dazu bei Gute-Laune-Wetter.
Vielen heutzutage sind Feiertage, Urlaubstage, eine erträglich lange Arbeitswoche, ordentlicher Verdienst und Mitbestimmung in den Betrieben eine Selbstverständlichkeit. Das sind sie aber nicht. Denn es waren und sind Gewerkschaften, die solches erstritten und erstreiten. Bis heute. Das muss gelegentlich und gerade heute deutlich gemacht werden. Inflation, steigende Energiepreise, tarifflüchtige Unternehmen – die Folgen sind für viele Menschen, für zu viele, kaum noch zu stemmen. Worauf es ankommt, das machte DGB-Regionalchef Karsten Priedemann in seiner Ansprache mit Nachdruck deutlich. Zusammenrücken, statt auseinander dividieren lassen, solidarisch zeigen, statt sich gegeneinander ausspielen lassen. Ungebrochen solidarisch eben.